EIB (Grafiken funktionieren z.Zt. nicht)
EIB- Der
europäische Installationsbus
Die immer stärkere Automatisierung betriebstechnischer
Abläufe in Gebäuden und die zunehmende Integration einzelner Gewerke in Gebäude-Management-Systeme
führt zur Nutzung der Mikroelektronik und der Datenübertragung mit Hilfe der
Bustechnik in der Elektroinstallationstechnik. Betriebstechnische Anlagen haben
sowohl im Zweckbau als auch im Wohnbau gleiche Funktionen zu erfüllen, wie z.
B.
Beleuchtungssteuerung
Rolladen und Jalousiesteuerung
Heizungssteuerung
Lastmanagement
Anzeigen, Meiden, Bedienen und Überwachen
Gebäudesystemtechnik mit den Schnittstellen zu anderen
Systemen
Der europäische Installationsbus EIB wird in DIN
VDE 0829 bzw. DIN EN 50 090 beschrieben. Beim Installationsbus EIB gibt
es nur noch eine Leitung, über die alle Busteilnehmer über ein Aderpaar
Telegramme austauschen. Die kleinste Installationseinheit bildet die Linie.
Busaufbau
Jede Linie besitzt eine eigene EIB-Spannungsversorgung
(SV) und ist von den anderen Linien galvanisch getrennt. Dadurch arbeitet das
Gesamtsystem selbst bei Ausfall einer Linie weiter. Die Aufteilung des
Installationsbus-Systems EIB in Linien und Bereiche hat weiterhin den Vorteil,
daß der lokale Datenverkehr einer Linie oder eines Bereiches nicht den
Datendurchsatz anderer Linien und Bereiche beeinflußt.
Wesentliche Systemdaten:
Je Linie
können bis zu 64 Busgeräte betrieben werden.
Bis zu
15 Linien können über Linienkoppler (LK) zu einem Bereich zusammengefaßt
werden.
Über Bereichskoppler (BK) können bis zu 15 Bereiche
miteinander verbunden werden.
Strang-, Stern- und Baumförmige Leitungsverlegung
Es ist
darauf zu achten, daß in einer weit verzweigten Installation keine Ringe
gebildet werden.
Grenzwerte der Leitungslängen:
Gesamtlänge
aller in einer Linie verlegten Leitungen:
max. 1000 Meter
Maximale Leitungslänge zwischen zwei Busgeräten:
max. 700 Meter
Maximale Leitungslänge zwischen EIB-Spannungsversorgung
und jedem Busgerät: max. 350
Meter
Minimale Leitungslänge zwischen zwei
EIB-Spannungsversorgungen
(zwei EIB-Spannungsversorgungen mit Drossel in einer
Linie: min. 200 Meter
Physikalische
Adresse
Die physikalische Adresse ist die eindeutige
Kennzeichnung des Busgerätes und gibt an, in weichem Bereich und in weicher
Linie das Busgerät installiert ist. Die physikalische Adresse untergliedert
sich nach Bereich, Linie und Gerät und wird formal durch Punkte getrennt
geschrieben.
BK
LK
DR
TLN
SV = Bereichskoppler
= Linienkoppler
= Drossel
= Busteilnehmer
= Spannungsversorgung
Gruppenadresse
Die Gruppenadresse legt fest, welche Busgeräte
zusammenwirken, d. h. welcher Sensor steuert welchen Aktor. Gruppenadressen
bestehen aus der Haupt- und der Untergruppe und werden formal durch Schrägstrich
getrennt geschrieben, z. B. 1/2.
Es können:
16 Haupt- und 2048 Untergruppen (2 Ebenen) oder
16 Haupt-, 8 Mittel- und 256 Untergruppen (3 Ebenen)
vergeben werden.
Die Struktur der Gruppenadresse kann als
Organisationsmerkmal benutzt werden. In der Praxis hat es sich bewährt, die
Hauptgruppen nach Gewerken und die Untergruppen nach Orten/Räumen zu
unterteilen.
Physikalische
Adresse 1.1.1
Gruppenadresse 1/1
Hauptgruppe
Untergruppe
1
/ 1
Systemgeräte
Systemgeräte bezeichnet man Busteilnehmer, die übergeordnete
anwendungsunabhängige Funktionen übernehmen.
Spannungsversorgung und Drossel:
Der Installationsbus EIB wird mit Kleinspannung DC 24V
SELV (Safety Extra Low Voltage = Sicherheits-Kleinspannung) über eine
Kombination EIB-Spannungsversorgung/ Drossel oder über eine
EIB-Spannungsversorgung mit integrierter Drossel versorgt. Zulässig sind nur
von EIBA zertifizierte EIB- Spannungsversorgungen. Es wird empfohlen, für den
Netzanschluß der EIB-Spannungsversorgung einen eigenen abgesicherten Stromkreis
zu verwenden und die Spannungsversorgung im Leistungsschwerpunkt der Linie
anzuordnen. Die EIB-Spannungsversorgung ist auf der Busseite Strombegrenzt und
Kurzschlußfest. EIB-Spannungsversorgung und Drossel müssen immer nebeneinander
auf derselben Schiene montiert werden. Die Drossel verhindert das Kurzschließen
bzw. Glätten von Telegrammen durch die Spannungsversorgung.
EIB-Spannungsversorgung und Drossel sind über die beiden äußeren Leiter der
Datenschiene verbunden. Die Busspannung wird von der Drossel auf die beiden
inneren Leiter der Datenschiene abgegeben.
Spannungsversorgung
mit integrierter Drossel: Netzgerät
Spannungsversorgung
Drossel
Datenschienen und Abdeckung:
Die Datenschiene paßt in die 35 x 7,5 DIN
Hutprofilschiene nach EN 50022. Sie wird selbstklebend Dauerhauft in der
Hutprofilschiene befestigt. Um die erforderlichen Luft- und Kriechstrecken
sicherzustellen, darf die Datenschiene nicht abgeschnitten oder sonst in
irgendeiner Form verändert werden. An die Metallbahnen darf nichts angelötet
werden. Freie Abschnitte von Datenschienen sind durch Datenschienenabdeckungen,
die auf die Hutprofilschiene aufgeschnappt werden können, zu schützen.
Datenschienenverbinder:
Die Datenschienenverbinder ermöglichen den Anschluß von
Busleitungen an die Datenschiene und erlauben damit auch die Verbindung von
Datenschienen untereinander.
Datenschienenverbinder
Bereichs und Linienkoppler:
Der Linienkoppler verbindet jede Linie mit der
Hauptlinie. Er überträgt oder blockiert, in Abhängigkeit der Einstellung
seiner Filtertabelle, Telegramme zwischen den Linien. Bis zu 15 Linien können
über die Hauptlinie zu einem Bereich als Bereichskoppler eingesetzt werden. Es
sind bis zu 15 Bereiche möglich, die über die Bereichslinie verbunden werden.
Der Linienkoppler wird über den EIB mit Spannung versorgt. Die untergeordnete
Linie wird über die Datenschiene, die übergeordnete Linie über Busleitung
angeschlossen. Die beiden Linien werden durch den Linienkoppler galvanisch
getrennt. Da beim Einsatz einer Visualisierung oder eines Tableaus Linienkoppler
oft freigeschaltet werden, um das komplette System zu erfassen, werden alle
Telegramme auf alle Linien übertragen. Dies führt in vielen Linien dazu, daß
Telegramme keinen Empfänger haben. Es wird kein Bestätigungstelegramm gesendet
und die Telegramme werden wiederholt. Um die so entstehende unnötige
Busbelastung so gering wie möglich zu halten, kann die Wiederholrate
herabgesetzt werden. Erfolgt eine Ankopplung an andere Übertragungsmedien, z.B.
Lichtwellenleiter, so ist immer eine Telegrammbestätigung erforderlich.
Linienkoppler
Bereichskoppler
Datenschnittstelle:
Über einen 9-poligen SUB D Stecker (A) wird die
Ankopplung eines PC an den EIB ermöglicht. Über diese serielle
Datenschnittstelle erfolgt die Programmierung, Parametrierung, Adressierung und
die Diagnose der EIB-Geräte.
Datenschnittstelle
Sensoren:
Sensoren sind Teilnehmer, die physikalische Kenngrößen
verarbeiten und Telegramme auf den Bus senden.
Sensor
allgemein
ast-Sensor
Dimm-Sensor
Jalousie-Sensor
Bewegungs-Sensor
Helligkeits-Sensor
Aktoren:
Aktoren sind Teilnehmer, die Informationen empfangen,
verarbeiten und Funktionen ausführen. Aktoren sind entweder kompakte oder
modulare Busgeräte, die auf die DIN- Hutprofilschiene aufgeschnappt werden. Sie
gibt es auch als Aufputzgeräte.
Schaltaktor (Binärausgang)
Dimmaktor
Jalousieaktor
Aufbau
der Busteilnehmer
Die
Busteilnehmer bestehen aus dem Busankoppler und dem Endgerät.
Die zu verarbeitende Information gelangt über den Bus
zuerst zum Busankoppler. Dieser sendet und empfängt Daten, stellt die
Spannungsversorgung für die Elektronik sicher, speichert wichtige Daten, wie
die eigene physikalische Adresse, eine oder mehrere Gruppenadressen sowie das
Anwendungsprogramm mit Parametern. Die Koordination dieser Funktion übernimmt
ein Mikroprozessor, das "Gehirn" des Busankopplers.
Busklemme
Die Busklemme verbindet Busgeräte mit der Busleitung und
ermöglicht ein Durchschleifen, so daß beim Auswechseln der Geräte der Bus
nicht unterbrochen wird und damit funktionsfähig bleibt. Die Busklemme
(Klemmblock) besteht aus zwei Teilen (rot und dunkelgrau), die fest miteinander
verbunden werden und die nur auf die Stifte der Busgeräte passen (rot auf
"+" und dunkelgrau auf
Überspannungsableiterklemme
Dieser Überspannungsableiter kann anstelle der Busklemme
eingesetzt werden; er wird dabei am nächsten Erdungspunkt (zum Beispiel
Schutzleiter) angeschlossen. Notwendig sind Überspannungsschutzgeräte bei
Busgeräten der Schutzklasse 1 sowie bei Geräten, an denen außer der
Busleitung ein zweites Leitungsnetz (AC 230/ 400 V + Rohrleitung der Heizung)
angeschlossen ist.
Busleitung
Busleitungen für den Installationsbus EIB erfüllen zwei
Grundanforderungen:
Einwandfreie
Kommunikation nach EIB-Standard
Diese erfordert geschirmte Busleitungen mit verdrillten
Adern und einem Leitungsdurchmesser von mindestens 0,8 mm oder maximal 1 mm.
Sichere Trennung zum Starkstromnetz:
Dies
erfordert Busleitungen, deren Adern eine gemeinsame Umhüllung haben.
Zugelassene Busleitungen sind z. B.:
J-Y (St) Y 2 x 2 x 0,8
P-YCYM 2 x 2 x 0,8 (eingefärbte Leitung)
Typ
Aufbau
Verlegung
YCYM
2x2x0,8 EIB-Richtlinien
(Basis: DIN VDE 0207 und 0815)
Adern rot +EIB
schwarz -EIB
weiß frei
gelb frei
Schirmfolie
mit Beilaufdraht
Adern
und Schirm mit gemeinsamer Umhüllung
Feste
Verlegung:
Trockene, feuchte und nasse Räumen:
auf, in und unter Putz, in Rohren.
Im Freien:
Wenn vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt.
Biegeradius:
> 30 mm bei fester Verlegung
>7 mm für Eingänge in Dosen oder Hohlräumen
Die in der Starkstrom - Installationstechnik üblicherweise
verwendeten Starkstromleitungen dürfen nicht als Busleitungen verwendet werden.
Sind halogenfreie Leitungen gefordert, kann - die Leitung J-H(St)H2x2x0,8
verwendet werden. Wenn es erforderlich wird, zwei Gebäude mit dem
Installationsbus EIB zu verbinden, kann dafür die EIB-Busleitung verwendet
werden, wenn sie in einem Rohr verlegt wird. Im Rohr darf sich kein
Kondenswasser ansammeln.
Richtlinien zur Verwendung des freien Adernpaares für
zusätzliche Anwendungen:
Nur
Kleinspannung SELV/PELV
Max. 2,5 A Dauerstrom; Überstromschutz (Überlast und
Kurzschluß) ist erforderlich.
Sprachübertragung
zulässig, jedoch nicht als Fernmeldeleitung des öffentlichen Fernmeldenetzes.
Die
Nutzungsart des zweiten Adernpaares muß innerhalb einer Linie einheitlich sein.
Wir das zweite Adernpaar als weitere Linie benutzt, so
ist die gelbe Ader für +EIB und die weiße Ader für -EIB zu verwenden.
Näherungen zu Starkstromleitungen:
J-Y(St)Y-Leitungen
in EIB-Ausführung können ohne Abstand zu Starkstromleitung verlegt werden.
YCYM-Leitungen dürfen uneingeschränkt gemeinsam mit
Kabeln, Leitungen und Aderleitungen (z. B. der Bauart H07V) auch in Rohren und
Kanälen verlegt werden.
Andere Leitungsbauarten, die für den Installationsbus
EIB verwendet werden können (z. B. J-Y(St)Y in "Nicht EIB-Ausführung"),
dürfen gemeinsam mit Kabeln und Leitungen der Bauart NYY, NYM verlegt werden.
Näherungen in Installationsdosen:
Bus- und Starkstromleitungsadern dürfen in derselben
Installationsdose vorhanden sein, wenn die Dose eine Trennwand aufweist, die
sichere Trennung gewährleistet. Wenn Installationsdosen mit festen Klemmen
verwendet und die Abstandsbedingungen beachtet werden, dürfen auch
Installationsdosen ohne feste Trennwand verwendet werden.
Näherungen zu Fernmeldeanlagen:
Das Busnetz und seine Komponenten sind gegenüber öffentlichen
Fernmeldeanlagen wie Starkstromanlagen zu behandeln.
Näherungen zu anderen Kleinspannungsnetzen:
Stromkreise von Fernmeldeanlagen, die nicht SELV oder
PELV - Stromkreise sind, müssen dem Installationsbus EIB gegenüber ebenfalls
sicher getrennt sein. Alle SELV/PELV Stromkreise können ohne Abstand zu den
Busleitungen verlegt werden.
Prüfen des Leitungsnetzes:
Zu prüfen
sind: Leitungslängen
Unzulässige Verbindungen
Durchgang und Polarität
Isolationswiderstand (ohne EIB - Geräte!)
Der
Isolationswiderstand muß mindestens 250 kW betragen, Prüfspannung DC 250V.
Sind Blitzstromableiter (Primärschutz) und/ oder Überspannungsableiter
(Sekundärschutz) eingebaut, müssen diese vor der Isolationswiderstandsmessung
abgeklemmt werden.
Erdung
und Potentialausgleich
Zur Vermeidung statischer Aufladungen ist jede Linie über
bereits vom Hersteller in die EIB-Spannungsversorgung eingebaute
Schutzimpedanzen mit Erdpotential zu verbinden. Dazu ist die mit dem
Erdungszeichen gekennzeichnete Klemme der EIB- Spannungsversorgung an die nächste
Schutzleiterklemme anzuschließen. Die Busleitungen sind geschirmt ausgeführt.
Diese Schirme werden nicht geerdet und sind nicht in den Potentialausgleich
einzubeziehen. Die Schirme werden im Leitungszug nicht durchverbunden. Es ist
darauf zu achten, daß der Schirm keine Berührungen mit Erdpotential oder
spannungsführenden Teilen hat.
Blitz-
und Überspannungsschutz
Ist Blitzschutz erforderlich, muß die Beschaltung der
aktiven Adern nach DIN VDE 0185 Teil 1 bzw. Entwurf DIN VDE 0185 Teil l 00 mit
Blitzstromableitern (Primärschutz) vorgenommen werden. Bei gebäudeüberschreitender
Leitungsverlegung sind bei der Busleitung am Gebäudeeintritt Blitzstromableiter
zu installieren oder die mit Überspannungsableitern geschützte Busleitung ist
in einem beidseitig in den Potentialausgleich einbezogenen Metallkanal bzw.
Metallrohr zu verlegen.
Die Mindestquerschnitte des Kanals bzw. Rohrs müssen so
bemessen sein, daß ein wesentlicher Teil des Blitzstromes darüber geführt
werden kann (nach DIN VDE 0185 Teil 100: CU 16 mm2, Al 25 mm2, Fe 50 mm2)
Vermeiden
von Überspannung
Schleifen sind häufig die Ursache für EMV-Störungen
durch Überspannungen infolge von Blitzeinwirkung. Solche Schleifen müssen
daher möglichst vermieden werden. Schleifen entstehen durch zwei voneinander
unabhängige Netze, die an einem Gerät angeschlossen werden. Induzierte Stoßüberspannungen
führen zu Durchschlägen in den angeschlossenen Geräten, wobei Zerstörungen
verursacht werden.
Folgende Regeln sind zu beachten:
Bus- und
Starkstromleitungen sind immer möglichst dicht nebeneinander zu verlegen.
Leitungsenden sollen zu geerdeten Teilen und zu anderen
Leitungsenden möglichst große Abstände haben.
Von der äußeren Blitzschutzanlage (zum Beispiel von
Blitzableitern) ist ausreichender Abstand zu halten.
Schnittstelle
zu Fernsprechnetzen
Der Installationsbus kann über busfähige Telefonwählgeräte
mit dem Fernsprechnetz verbunden werden. Darüber ist ein eingeschränktes
Fernwirken möglich.
Visualisierung
Mit dem Installationsbus-System kann in Verbindung mit
einem Visualisierungsprogramm der Zustand der betriebstechnischen Einrichtungen
eines Gebäudes auf einem PC-Bildschirm dargestellt werden.
Home
Assistent
Der Home Assistent kann zum Bedienen, Steuern und
Kontrollieren im privaten Haushalt eingesetzt werden.